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Interview mit Benjamin Kuhn

Am 8. Juli 2021 werden die Mitglieder von Floorball Thurgau an der 21. Generalversammlung einen neuen Präsidenten wählen. Wie bereits vor einem Jahr angekündigt, wird Marco Bötschi sein Amt abgeben. Sein designierter Nachfolger, Benjamin Kuhn ist in der Unihockeyszene kein Unbekannter und bringt viel Führungserfahrung mit. Floorball Thurgau hat Benjamin Kuhn zu einem Interview eingeladen.

Lieber Beni, Freude herrscht im Thurgau, du wagst den nächsten Schritt in deiner Funktionärs- Karriere. Herzlich Willkommen als designierter Präsident bei Floorball Thurgau. Was hat dich zu diesem Schritt bewogen?

Besten Dank für die netten Worte. Floorball Thurgau ist mir ja nicht ganz unbekannt, da ich vor einigen Jahren selber als Spieler und Trainer und zuletzt auch als Kommentator des Livestreams aktiv war. Die ersten Gespräche mit den Verantwortlichen bei Floorball Thurgau haben bereits vor einiger Zeit stattgefunden. So ist es für mich ein wohlüberlegter Entscheid diese neue Herausforderung anzupacken. Der grosse Reiz liegt für mich darin, dass ich überzeugt bin, zusammen mit dem Vorstand einiges bewegen zu können. In verschiedenen Bereichen ist der Verein bereits sehr gut aufgestellt, noch stehen diverse Aufgaben an, die es zu meistern gilt.

Wo steht Floorball Thurgau heute und was möchtest du mit dem Verein erreichen?

Der Leistungssport ist mit den professionellen Strukturen bereits sehr gut aufgestellt. Ich bin überzeugt, dass der nächste Entwicklungsschritt des NLB-Teams eine Frage der Zeit ist. Für den nachhaltigen sportlichen Erfolg ist es jedoch entscheidend, dass alle Bereiche entsprechend weiterentwickelt werden. Da sehe ich noch Potential für die Weiterarbeit in Zukunft.

Ein Präsidentenamt ist immer mit viel zeitlicher Belastung verknüpft. Wie gelingt es dir alles unter einen Hut zu bringen?

Während meiner Zeit als Präsident beim UHC Tägerwilen war ich als Juniorentrainer und in diversen Funktionärsrollen aktiv. Diese Ämter habe ich mittlerweile an meine Nachfolger übergeben und so steht mir genügend Zeit für das Präsidium bei Floorball Thurgau zur Verfügung.

Floorball Thurgau wird auch immer wieder spasseshalber «Finngau» genannt. Welchen Eindruck hast du von der Arbeit im sportlichen Bereich in den vergangenen Monaten erhalten?

Die Ausbildung der Spieler in den L-Teams ist bemerkenswert. So ist es für mich wenig verwunderlich, dass Jahr für Jahr junge Talente aus den eigenen Nachwuchsteams den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Aus meiner Sicht ist dies einer der wichtigsten Bausteine für den nachhaltigen sportlichen Erfolg des Fanionteams. Mit ihrem akribischen und professionellen Schaffen hat die finnische Trainerfraktion einen grossen Einfluss auf die sportliche Entwicklung und so kommt die Bezeichnung «Finngau» nicht ganz von ungefähr.

Du hast dir gewünscht, dass du im Bereich Kommunikation eine Führungsrolle als Präsident einnehmen möchtest. Wo kann sich Floorball Thurgau in diesem Bereich entwickeln? Welche Schwerpunkte möchtest du persönlich setzen?

Im Zeitalter von Social Media ist eine schnelle und ansprechende Kommunikation eminent wichtig. Mit dem Launch der neuen Webseite wurde bereits ein wichtiger Schritt gemacht. Der Livestream und die Videos werden bereits heute sehr professionell produziert. In den kommenden Monaten werden wir die LED-Wall in der Pauli in Betrieb nehmen. Die technische Inbetriebnahme ist bereits am Laufen und sollte bis zum Saisonstart realisiert sein. Die Produktion der Inhalte wird viel Ressourcen beanspruchen und ich bin froh, dass wir mit weamer GmbH und Fruitjuicer GmbH auf erfahrene und kreative Partner in diesem Bereich zählen dürfen. Nach wie vor spielen aber auch die klassischen Medien eine wichtige Rolle. In diesem Bereich müssen wir zulegen, damit Floorball Thurgau vermehrt auch ausserhalb der eigenen Social Media Community wahrgenommen wird. Dies ist ein entscheidender Faktor für eine bessere Vernetzung des Vereins in der Region Weinfelden aber auch im Kanton Thurgau.  

Als ehemaliger Präsident des UHC Tägerwilen weisst du: ein Verein kann nur so gut sein, wenn der Vorstand und die vielen ehrenamtlichen Helfer miteinander arbeiten. Welchen Eindruck hast du diesbezüglich bei Floorball Thurgau?

Die FBTG-ler, die ich bisher kennen lernen durfte, sind alle mit grossem Einsatz und viel Herzblut bei der Sache und bestrebt den Verein weiter nach vorne zu bringen. Auch habe ich den Eindruck, dass Floorball Thurgau sehr gut von seinem Umfeld und den vielen ehrenamtlichen Helfern getragen wird. Dennoch ist die Last auf zu wenige Schultern verteilt und es braucht mehr Menschen, die bereit sind die Extrameile zu gehen. Ich bin überzeugt, dass die Verantwortung ausgeglichener aufgeteilt werden kann, wenn die Aufgabenpakete Personen orientiert geschnürt sind. So wird es uns gelingen, das Fundament von Floorball Thurgau breiter abzustützen.

In Zeiten von Corona ist das Stichwort Semiprofessionalismus immer wieder aufgetaucht. Wie beurteilst du die Arbeit der Profis bei Floorball Thurgau? Funktioniert die Akzeptanz im Verein, dass einige Mitglieder sich beruflich mit Unihockey auseinandersetzen?

Rom wurde nicht an einem Tag gebaut. In einer perfekten Welt, wären bereits alle Jobs im Verein professionalisiert. Unihockey lässt sich gegenwärtig jedoch noch nicht im gleichen Rahmen vermarkten wie Eishockey oder Fussball. Daher macht es durchaus Sinn zuerst die Kernkompetenzen zu professionalisieren und bei Floorball Thurgau ist dies der Sport. Die Trainer arbeiten sehr strukturiert und individuell mit den einzelnen Spielern, was sich bisher auch im sportlichen Erfolg der Teams ausbezahlt hat. Ich denke das ist den Mitgliedern bewusst und so glaube ich, dass die Akzeptanz diesbezüglich durchaus vorhanden ist.  

Ganz zum Schluss wünschen wir dir viel Erfolg und Glück in deiner bald beginnenden Amtszeit. Gerne darfst du hier einen Wunsch äussern, der in den kommenden Jahren in Erfüllung gehen soll…

Floorball Thurgau darf bereits auf 20 Jahre Geschichte zurückschauen. Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass ich das nächste Kapitel mit dem Namen TitelGschicht mitprägen darf. Ich wünsche mir, dass wir in ein paar Jahren auf ein erfolgreiches Kapitel mit vielen emotionalen Episoden und Momente zurückblicken dürfen.  

Floorball Thurgau ist froh mit Benjamin einen Kandidaten gefunden zu haben, welcher mit dem Sport eng verbunden ist und viel Herzblut mitbringt.

Die Einladung zur Generalversammlung wird am Sonntag, 27. Juni an die Mitglieder versendet. Über die weiteren Mutationen im Vorstand werden wir in den nächsten Tagen auf der Webseite von Floorball Thurgau berichten.

Benjamin Kuhn, Kandidat für das Präsidentenamt von Floorball Thurgau